Wassergenossenschaft

Am 12.03.1913 gründeten 17 Schülper Bürger die Wasserversorgungsgenossenschaft Schülp e. G.

Die Notwendigkeit der Bildung der Genossenschaft liegt im Bau des Nord‐Ostsee‐Kanals begründet. Mit dem Baubeginn 1887 und Fertigstellung in 1895 des Kanals trockneten die Brunnen der Bauernhöfe aufgrund der Grundwasserabsenkung aus. Die Brunnen mussten tiefer gebohrt werden.

Von 1907 bis 1914 fand eine Kanalverbreiterung und ‐vertiefung statt. Als Folge trockneten nach und nach alle Brunnen aus. Aus dieser Not heraus entschloss man sich, das Problem der Wasserversorgung gemeinsam anzugehen. Als Standort für das zu bauende Wasserwerk wurde der Moritzberg am heutigen Ortseingang, von Westerrönfeld kommend, auserkoren. Durch diesen höchsten Punkt konnte man das natürliche Gefälle ausnutzen, um das Wasser in die Häuser zu leiten.

Der erste Brunnen wurde 18 m tief gebohrt und die Pumpe – mangels Stromversorgung – mittels Windrad betrieben. Für windschwache Zeiten baute man einen Vorratsbehälter mit einem Fassungsvermögen von 175 m³. Versorgt wurden in dieser Zeit ca. 300 Einwohner mit Trinkwasser.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Wasserversorgung entsprechend der Dorfentwicklung ausgebaut. Das Wasserwerk in seinem heutigen Erscheinungsbild gibt es seit 1987. Von 1983 bis 1987 wurden die noch heute in Betrieb befindlichen Brunnen 4 und 5 mit ca. 122 m Tiefe gebohrt.
Errichtet wurde in dieser Zeit auch ein neues Gebäude für das Wasserwerk. Der Reinwasserbehälter in seiner heutigen Form wurde im Jahr 2002 in Betrieb genommen.

Das Wasserversorgungsnetz ist mittlerweile rd. 10 km lang. Heute versorgen wir fast 1.100 Schülper mit Trinkwasser. Gefördert werden etwa 64.000 m³ pro Jahr. Die Genossenschaft besteht aus 371 Mitgliedern. Seit Gründung der Genossenschaft fanden sich immer wieder engagierte Bürger, die ehrenamtlich die Wasserversorgung vorbildlich betrieben haben. Dadurch sind wir trotz unseres kleinen Wasserwerks nach wie vor unabhängig.

Für die anfallenden Aufgaben in unserer Wasserversorgung benötigen wir immer wieder ehrenamtliche Schülper, die an der Aufgabe Wasserversorgung mitarbeiten möchten. Bei Interesse melden Sie sich bei uns.

Wärmenetz Schülp eG

Am 22. August 2012 wurde die Wärmenetz Schülp bei Rendsburg eG gegründet. Zweck der Genossenschaft ist die Versorgung der Schülper Haushalte mit Wärme.

Zur Verteilung von Wärme aus regenerativer
Energie gehört die Errichtung und Unterhaltung von diversen Anlagen. Jährlich werden mit unserer Anlage ca. 500 Tonnen CO 2 vermieden.
Auf der Grundlage des Netzplanes ergibt sich eine Netzlänge von ca. 4 km. Momentan sind 93 Abnehmer mit einem Wärmebedarf von jährlich ca. 2 Mio. kWh angeschlossen.

Wer in Schülp von der Genossenschaft Wärme beziehen möchte, muss Mitglied der Genossenschaft sein und für seinen Anschluss einen Kostenzuschuss entrichten.
Das Wärmenetz wurde 2013 bis 2014 gebaut und ist 2017 erweitert worden.
Die Investitionskosten zur Herstellung betrugen 2013/2014 ca. 1,5 Mio €. Diese setzen sich unter anderem zusammen aus den Kosten für die Trasse in Höhe von 750.000 €, den Kosten für die Hausanschlüsse in Höhe von 400.000 € sowie Kosten für die Wasseraufbereitung und Reservetechnik von 350.000 €. Durch die Mitglieder wurden erhebliche Eigenmittel in die Genossenschaft eingebracht. Zuschüsse in Höhe von ca. 300.000 € konnten beantragt werden. Langfristige Darlehensmittel mit einer Laufzeit von 15 Jahren dienen zusätzlich der Finanzierung.

Bei der zweiten Erweiterung im Jahr 2021 konnte wurden elf weitere Abnehmer angeschlossen werden.

Im Rahmen einer ortsweiten Umfrage Ende 2023 bekundeten Mitbürger ihr Interesse für weitere 100 Haushalte aus dem gesamten Dorfgebiet an einer zentralen Wärmeversorgung.

Die Wärmekunden werden durch die Genossenschaft zu folgenden Konditionen mit Wärme versorgt:

▪ Sämtlicher Wärmebedarf wird durch die Genossenschaft geliefert. Messung auf Kundenseite durch geeichte Wärmemengenzähler.
▪ Bereitstellung einer Übergabestation mit Wasserspeicher
▪ Der Arbeitspreis beträgt 6,3 Cent/kWh zzgl. Mehrwertsteuer, die Preisentwicklung wird von der Mitgliederversammlung bestimmt.
▪ Der Grundpreis beträgt 25,00 € je KW eines Anschlusses inkl. Mehrwertsteuer
▪ Vertragslaufzeit derzeit 10 Jahre mit Verlängerungsmöglichkeit.
▪ Wartung der Übergabestation innerhalb der Vertragslaufzeit.